Rosenheimer Forum
für Städtebau und Umweltfragen e.V.

Inhalt

Panoramakreuzung – Ausweitung Gewerbegebiet Isoplus

September 2013

39. Änderung des Flächennutzungsplanes „Heilig Blut Nord“

Stellungnahme zur frühzeitigen Beteiligung

Wir sind der Meinung, dass eine an sich schon falsche Entwicklung in der Vergangenheit nicht fortgeführt werden sollte. Es war schon damals falsch entgegen dem Flächennutzungsplan eine Bebauung im sensiblen Bereich der Kaltenaue zu entwickeln und in einem bislang reinen Wohngebiet eine Gewerbeansiedlung zuzulassen. Auch die Erweiterung des Gewerbes durch ein 2. Gebäude in der gleichen Dimension wie das erste zeigte schon die negativen Auswirkungen auf die Aue und die Stadtentwicklung. Von Anfang an war zudem schon bekannt, dass hier keine Erweiterungsmöglichkeit eines Betriebs bestand.

Wir sehen aus städtebaulicher Sicht keine Begründung für diese Planung:

–          Das neue Mischgebiet stellt für das umliegende Reine Wohngebiet eine Verschlechterung dar und wird nur durch die singuläre Gewerbeansiedlung verursacht.

–          Die Kaltenaue wird auf das Minimalmaß begrenzt und eine Entwicklung von größeren Retentions- und Rückhalteflächen bei Hochwasser wird unmöglich gemacht.

–          Ein Lagergebäude, wie in der Planung vorgesehen, zieht vermutlich zusätzlichen Schwerverkehr in das gerade durch die Spange Panorama- Schwaig verkehrsberuhigte Wohngebiet.

–          Die Grünzäsur wird wieder einmal mehr durch ein Einzelinteresse hintangestellt

–          Die Entwicklung der Landschaft und der Natur wird geschwächt. Vorhandene Biotope werden nicht weiterentwickelt, wertvolle, im Entstehen befindliche Strauch- und Gehölzstrukturen werden vernichtet.

 

Wir plädieren für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die sich an übergeordneten Zielen orientiert. Diese sollen gerade im Stadtentwicklungskonzept erarbeitet und vertieft werden. Die Planung soll nicht am objektbezogenen Einzelinteresse ausgerichtet sein.

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Mitgliederversammlung Juli 2008

Nachschau

Mitgliederversammlung Juli 2008

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Capitol – Braucht Rosenheim weitere Hochhäuser?

Podiumsdiskussion

Haus der Vereine am Ludwigsplatz, Rosenheim
24.11. 2011

 

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Bahnhof Rosenheim

Bahnhof – Bahngelände Nord

Aktueller Planungsstand (frühzeitige Bürgerbeteiligung Dez.2012)

Erstmals nennt die Stadtverwaltung einen konkreten Zeitplan für die bauliche Entwicklung am Bahnhof. 2016 könnte demnach Baubeginn zwischen Bahnhof und Brückenberg sein. Für die einzelnen Baufelder auf dem „Bahngelände Nord“ werden die Planungen Schritt für Schritt verfeinert. Schräg über die Gleise soll ein Fußgänger- und Fahrradsteg führen.

Am Brückenberg und an dem neuen Rad und Fußgängersteg sollen 8-geschossige Hochhäuser der ansonsten auf 4 Geschosse begrenzten Bauwerke entstehen.

Als Zielgröße für die Neuansiedelung im Bereich Handel werden bis zu 10000 Quadratmeter Verkaufsfläche vorgesehen.
Grundsätzlich keine Tankstellen und Bordelle. Diskotheken, Musiklokale und Veranstaltungsstätten sind vorstellbar.

Baufeld 1 und 2:
Öffentlicher Personennahverkehr (regionaler Busbahnhof), Parken, Dienstleistungen,
Hotellerie, Gastronomie, Ärzte, Gesundheit sowie auf Baufeld 2 ergänzender kleinteiliger
Einzelhandel bis zu insgesamt 800 Quadratmetern.

Baufeld 3:
Handelsstandort in Verbindung mit Bildungs- und Dienstleistungsnutzung. Bis zu 6000
Quadratmeter Verkaufsfläche möglich. Parken gemeinschaftlich in Parkdecks ab dem
zweiten Obergeschoss. Auch gastronomische Nutzung im Außenbereich.

Baufeld 4:
Nicht innenstadtrelevanter Handel (Nahversorgung für das Quartier), Dienstleistungen
(Büro) und sonstiges Gewerbe.

Baufeld 5:
Handelssortimente, die Kunden mit dem Auto transportieren müssen, der Bereich
„Zweirad“ ist ins Auge gefasst; Dienstleisttungen und sonstiges Gewerbe.
Auf Baufeld 3,4 und 5 auch einzelnde Standorte für moderne Lebensmittelanbieter
denkbar (Vollsortiment und Spezialisten wie Bio-Lebensmittelbetrieb).

 

25.01.2013

Stellungnahme zur frühzeitigen Beteiligung

Stadtverwaltung und Stadtrat sind zu beglückwünschen, dass das Gelände in zähen Verhandlungen in städtischen Besitz gebracht werden konnte – und das wohl zu einem günstigen Preis. Das ergibt großen Gestaltungsspielraum, zugleich aber auch die Verpflichtung, diese Chancen optimal zu nutzen. Die Stadt hat mittlerweile 9 Jahre daran gearbeitet, in die jetzige komfortable Planungssituation zu kommen und sollte daher die Umsetzung sorgfältig und ohne unnötigen Zeitdruck definieren. Die Bebauung der einzelnen Baufelder wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, dabei sollten sich die Nutzungen an langfristigen Zielen der Stadt orientieren und nicht an einer kurzfristigen Verwertung. Eine mittel- bis langfristige Realisierbarkeit sollte marktnah untersucht und entwickelt werden.

1.        Die Teilung der ehemaligen Bahnflächen in die Areale nördlich und südlich der Gleisanlagen ist nachvollziehbar. Jedoch ist zumindest grob zu umreißen, welche Funktionen die beiden Teilflächen haben sollen und wie hierbei direkte Funktionsbeziehungen integriert werden können. Welche Planungsziele werden durch die bestehende Bahnunterführung und dem geplanten Steg in der Verlängerung der Münchner Straße gesetzt? Auch gehört hierzu die Festlegung, welche Flächen für eine Frischluftschneise bzw. einer innerstädtischen Grünfläche längs der Bahngleise, in welchem Umfang und auf welcher Seite reserviert werden sollen.

2.        Für den jetzigen Planungsprozess dürfte die Frage von zentraler Bedeutung sein, welche Funktionen das Areal nördlich der Bahnanlagen erstens für die Stadt, zweitens für angrenzende Stadtteile (nördlich, aber auch südlich) und drittens für die Region haben kann. Dazu wäre es naheliegend, die Planung für diese Flächen in das Stadtentwicklungskonzept einzubeziehen.

a.        Die Einbindung in das Stadtentwicklungskonzept ist nicht geschehen und als grundlegender Schwachpunkt der vorliegenden Planung zu bewerten.

b.        Die Frage nach den möglichen Funktionen der Flächen für Stadt, Stadtteile und Region ist gestellt, kann aber aus unserer Sicht (v.a. wegen des fehlenden Bezugs zum Stadtentwicklungskonzept) derzeit nur unzureichend beantwortet werden. Die Verkehrsfunktion findet die angemessene Berücksichtigung. Für die Flächen westlich der Einmündung der Münchner Straße sind allerdings Bezüge zu Stadt und Stadtteilen eher zufällig und z.T. schädlich (dazu s.u.). Außerdem wären östlich des Bahnhofsvorplatzes mögliche Bezüge und Synergien mit dem ehemaligen Post-Gelände  zu prüfen.

c.        Wegen der fehlenden Einbindung in das Stadtentwicklungskonzept droht die Planung  in den Sog anderer Bewertungs- und Entscheidungskriterien zu geraten: Ein möglichst hoher Verkaufswert der Flächen kann so für die Stadtvertreter allzu leicht zum obersten Kriterium werden und sich mit den Interessen privater Investoren an den Flächen treffen.

d.        Die unter b) und c) angeschnittenen Punkte manifestieren sich in der Ansiedlung weiteren Einzelhandels mangels überzeugender anderer Nutzungen. Es sei darauf hingewiesen, dass die für „verträglich“ gehaltenen Verkaufsflächen gegenüber 2004 – nicht ganz unerwartet – nach oben korrigiert werden. Zudem werden im Einzelhandelskonzept gerade die Sortimente Textil und Schuhe richtigerweise ausgeschlossen und die hier vorgeschlagenen verbleibenden Nutzungen sind an anderen Standorten überwiegend ausreichend etabliert (z.B. Zoo, Rad). Es besteht daher die Gefahr, dass für einen Verdrängungswettbewerb wertvolle städtische Flächen geopfert werden. Wichtig ist uns auch folgende Kritik:
1. Die vorgesehene Nutzung wird insbesondere die bestehende Nahversorgung in den angrenzenden Wohngebieten verdrängen und die Nahversorgungssituation für die betroffenen Bewohner verschlechtern. Hier teilen wir nicht die in den Erläuterungen geäußerte Ansicht, dass die Nahversorgung  im Nahbereich unzureichend ist (siehe Tengelmann und Norma in der Aventinstr., die im Gegensatz zu dem an den Gleisen geplanten Standort direkt im Wohngebiet liegen). Diese Nutzung würde unserer Ansicht im Bereich südlich der Bahn eine sinnvolle Ergänzung der Nahversorgung darstellen.
2. Flächenintensive Nutzungen wie ein Testgelände für Fahrräder o.ä. sind an einem so zentralen Standort Verschwendung von knappen Ressourcen und entsprechen nicht der Bedeutung der Lage
3. Ähnliches gilt für Fachmärkte mit hohem Flächenbedarf.
4. Die westlich der Münchner Straße vorgesehenen Nutzungen drohen zu (z.T. schädlichen) Fremdkörpern gegenüber ihrem städtischen Umfeld zu werden.

e.        Wir regen an auch Wohnnutzung in diesem Gebiet zu prüfen, um ein durchmischtes Stadtquartier zu bekommen, als auch die Lagegunst am Bahnknoten dazu auszunutzen.

f.          Wegen der für den ÖPNV günstigen Lage regen wir an, weiter nach Nutzungen zu suchen, die der zentralörtlichen Bedeutung Rosenheims angemessen sind. Vor allem im Bildungs-, Ausbildungs- und Weiterbildungsbereich können sich hier die nächsten Jahre noch zusätzliche Bedarfe ergeben.

3.        Die geplante Höhenentwicklung mit Hochhäusern als städtebaulichem Akzent sehen wir als Grundüberlegung nachvollziehbar, hier aber kritisch. Es befinden sich unmittelbar nördlich des Plangebiets eine Ansammlung von Hochhäusern (Landratsamt, Punktwohnhäuser in der Eidstr. und auch südlich markante „Hochpunkte“, wie die Kunstmühle und Kathrein) und zudem als historische und städtebauliche Dominante die Auer- Brauerei. Diese Anhäufung könnte die Wirksamkeit der neuen Hochhäuser im Sinne der Gesamtstadtbildes  in Frage stellen. Weiterhin und im Zusammenhang mit dem Vorgesagten muss auch nach einer der Bedeutung als städtebaulicher Akzent angemessenen Nutzung gefragt werden. Gibt es außer einer austauschbaren Büronutzung den Bedarf nach einer anderen, möglichst auch symbolisch bedeutsamen Nutzung? Ist am Übergang zur Innenstadt eine weitere Hochhausentwicklung gewünscht und der Stadt angemessen? Sind dies nicht Fragen, die im Zusammenhang mit den anderen Zielen im Rahmen des Stadtentwicklungskonzept beantwortet werden sollten?

Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen plädiert dafür, die jetzige Planung westlich der Münchner Straße  zurückzustellen, allenfalls vorbereitende Untersuchungen zu tätigen und diese Flächen zusammen mit den südlichen ehemaligen Bahnflächen in die Überlegungen zum Stadtentwicklungskonzept einzubinden.

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Mühlbachbogen

Nach der Landesgartenschau …. ein Bürgerpark?

VISION
BÜRGERPARK IM MÜHLBACHBOGEN

Ein Diskussionsbeitrag von Robert Haidacher und Hanns Thäle, Mitglieder im Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen, zur Neuordnung des Stadtquartiers „In der Schmucken“

Unsere Stadt steht vor der Aufgabe, den Bereich nordöstlich der Altstadt neu zu gestalten. Im Ziel sind sich alle einig, das Stadtzentrum besser an die Ufer der Mangfall und des Inns anzubinden. Im städtebaulichen Ideenwettbewerb 2005/2005 wurden zur Lösung dieser Aufgabe überwiegend bauliche Lösungen vorgeschlagen.
Wir wollen dem eine andere Überlegung entgegenstellen: den Bereich zwischen Altstadt Ost und Mangfallmündung als großzügigen innerstädtischen Park für die Bürger anlegen und so gleichzeitig eine Anbindung im Grünen herstellen.

Die Voraussetzungen dafür sind besonders günstig. Für die Landesgarten-schau wird nach dem Abbruch des Marox-Gebäudes der Mühlbachbogen geöffnet und es entsteht ein zentraler Grünraum. Ein Großteil der Flächen ist schon im Eigentum der Stadt bzw. der stadteigenen GRWS – Wohnungsbau- und Sanierungs-gesellschaft der Stadt Rosenheim mbH.
Es besteht damit die einmalige Chance, einen innenstadtnahen Park in direkter Verbindung zum Landschaftsraum im Osten freizuhalten und Stadtqualität für kommende Generationen zu sichern.

Für die Zukunft wären folgende Punkte zu fordern:

– Den Mühlbachbogen nach der Landesgartenschau dauerhaft von Bebauung
freihalten und als Bürgerpark im Mühlbachbogen gestalten. Die Größe
wäre vergleichbar mit dem Riedergarten.

– Langfristig auf eine Aussiedlung der Gewerbebetriebe Hilger und Buchecker
hinwirken mit dem Ziel, einen durchgehenden Grünzug zwischen der
Altstadt und den Flüssen zu schaffen.

Rosenheim, im Mai 2008

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Reden über Rosenheim

Reden über Rosenheim
Veranstaltungsreihe im Herbst 2009

Veranstaltungsreihe zusammen mit den Vereinen Bund Naturschutz e.V, Roregio , Initiativkreis Rosolar

Genaues im Internet unter dem Link:
http://www.roregio.org/Landesgartenschau_und_dann.html

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Bebauungsplan Pösling

Stellungnahme 27.11.2007

Unsere Stellungnahme zum Aufstellungsverfahren: Der Ortsteil Pösling hat noch den Charakter eines Weilers und ist vorwiegend von landwirtschaftlichen Gebäuden und landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Die Siedlungsstruktur ist entsprechend organisiert und in die Landschaft eingefügt.
Die im Entwurf des B-Plans angestrebte zusätzliche Bebauung mit sechs zusammenhängend am Ortsrand angeordneten Einfamilienhäusern in freistehender Bauweise mit ebenfalls freistehend vorgesehenen Garagen widerspricht dem bisherigen Charakter Pöslings. Die Planung fügt sich nicht in die bisherige, landwirtschaftlich geprägte Bebauung ein, sondern lagert sich als eigenständige Siedlungsstruktur an den bisherigen Weiler an – somit wird eine hier fremde und neuartige Siedlungsstruktur eingeleitet. Die vorgesehene Bebauung hat zudem den Erschließungsbedarf und den Flächenverbrauch von Siedlungsstrukturen aus vorstädtischen Bereichen und widerspricht damit den Zielen flächensparenden Bauens und den Anforderungen des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden.
Es ist nicht erkennbar, dass auch nur ansatzweise der Versuch einer Nachverdichtung der Bestandsbebauung unternommen wird. Vielmehr handelt es sich um die klassische Ausweisung eines Neubaugebietes, das bereits die Möglichkeit zusätzlicher Baulandausweisungen erkennen lässt.
Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen lehnt diese Planung als Schritt in die falsche Richtung ab und stellt in diesem Zusammenhang die Forderung auf, in Rosenheim ein kommunales Flächenressourcen-Management einzuführen.
Nähere Informationen auf der Seite der Stadt Rosenheim
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Möbelhaus Hiendl Raubling

Die aktuelle Entwicklung des Standorts an der Kufsteiner Straße – geplante Schließung – zeigt nochmals klar die immer befürchtete Verlagerung des Einzelhandels durch das Großmöbelhaus Weko aus der Innenstadt.

Zum Raumordnungsverfahren für die Errichtung eines Hiendl-Einrichtungshauses in Raubling hatte das Forum bereits 2005 folgenden Brief an die Oberbürgermeisterin gerichtet:

Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen hat die Ansiedlung von Groß-Möbelhäusern in der Region immer entschieden abgelehnt; seine Mitglieder haben hierbei großes Engagement gezeigt. Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen sah sich in der öffentlichen Auseinandersetzung um die Ansiedlung von Weko heftigen Angriffen der Befürworter ausgesetzt. Unsere Kritik an Groß-Möbelhäusern bleibt bestehen, sie wird durch die Entwicklung seit der Weko-Eröffnung sogar noch erhärtet. Demzufolge halten wir auch die Verlagerung des Möbelhauses Hiendl von Rosenheim nach Raubling in Verbindung mit dem Neubau eines „zweiten Weko“ aus wirtschaftlichen, aus sozialen, aus ökologischen und aus raumplanerischen Gründen für falsch. Wir halten lediglich die betriebswirtschaftliche Argumentation der Fa. Hiendl für nachvollziehbar, die jedoch nicht allein für die Entscheidung im Raumordnungsverfahren herangezogen werden darf.

Die politische Spitze der Stadt Rosenheim hat ihre Haltung zu Groß-Möbelhäusern wiederholt geändert: Anfänglich wurde eine solche Einrichtung abgelehnt. Nach der Raublinger Initiative für ein großes Hiendl-Möbelhaus wurde argumentiert, dass die Stadt unter diesen neuen Bedingungen nicht nur mit den zu erwartenden Nachteilen konfrontiert werden solle sondern dass sie dann auch die Vorteile einer solchen Ansiedlung haben wolle. Im Laufe der öffentlichen Auseinandersetzung um die Ansiedlung von Weko in Rosenheim verdrängte die Stadt Rosenheim erwartete Nachteile immer stärker aus ihrer Argumentation und schwenkte auf eine Linie, wonach die Ansiedlung von Weko nur Gutes für die Stadt bedeute. Zuletzt lassen Sie uns auf eine Anfrage hin in Ihrem Schreiben vom 10.3.2005 wissen, dass – in unseren Worten zusammengefasst – nach einem Jahr Weko-Ansiedlung nur positive Effekte festzustellen sind, negative Wirkungen nicht vorliegen, nicht nachweisbar sind oder der Geheimhaltungspflicht unterliegen.

Presseberichten zufolge will die Stadt Rosenheim im Raumordnungsverfahren für die Errichtung eines Hiendl-Einrichtungshauses in Raubling eine ablehnende Haltung einnehmen. So sehr wir uns darüber freuen, dass das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen dann erneut gemeinsam an einem Strang mit der Stadt Rosenheim (in dieselbe Richtung) ziehen kann, so unklar ist uns, wie die Stadt Rosenheim das mit ihrer jetzigen Haltung in Einklang bringen kann. Denn die auch in Rosenheim ansässige Fa. Hiendl kann sich auf dieselben Argumente berufen, die von der Stadt Rosenheim im Falle der Ansiedlung von Weko aktiv vertreten wurden.

Nach den Erfahrungen mit Weko und nach unserer Einschätzung der bayerischen Landesentwicklungspolitik wird es sehr schwer werden, das zusätzliche Einrichtungshaus am Inntaldreieck zu verhindern, zumal das neue LEP den Spielraum für eine solche Ansiedlung beträchtlich erweitert hat. Gleichwohl stellen wir Ihnen in der Anlage unsere Argumente gegen diesen geplanten Neubau zusammen.

Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass bei einer Genehmigung wie bei eine Ablehnung des Hiendl-Vorhabens weitere Ansiedlungen beantragt werden, die für die Innenstädte und Ortszentren der Region Existenz bedrohend sind. Von einem Gewerbegebiet für Handwerksbetriebe kann spätestens seit der Ansiedlung von Weko nicht mehr die Rede sein. Damit zeigt die jetzige Situation nach unserer Einschätzung wieder einmal, wie notwendig ein nachhaltiges Entwicklungsleitbild für Stadt und Region ist, und wie schnell kurzfristige Kursänderungen sich als kurzsichtig erweisen.

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Ludwigsplatz

Ludwigsplatz

Die geplante Neugestaltung des Ludwigsplatzes löste teilweise sehr negative Reaktionen bei Betroffenen aus. Siehe dazu auch die anonyme Anzeige der Interessengruppe Ludwigsplatz vom 27.06.06, aber auch die Wortmeldungen in der öffentlichen Bürgerversammlung im Rathaus am gleichen Tag.

Dies ist für das Rosenheimer Forum Anlass, nochmals eine Lanze für den laufenden Planungsprozess zu brechen.

Der Ludwigsplatz ist neben dem Salzstadel der vernachlässigte Bereich in der Altstadt von Rosenheim. Nach fast zwanzigjährigen Warten liegt die Sanierung und Aufwertungen dieses wichtigen Bereichs zum Greifen nahe. Als reine Verkehrs- (Brach-) fläche ist dieser Platz zu schade, aber auch zu wichtig. Endlich kann der Ludwigsplatz die Fußgängerzone mit der „Altstadt –Ost“ verbinden und seine Rolle als Tor zur Innenstadt wieder angemessen ausspielen.

Was die Stadt und die sich hier befindlichen Geschäfte dringend benötigen ist Atmosphäre, also Platz zum Aufenthalt und Flanieren. Niemand kommt in die Stadt weil es hier so schön ist zu Fahren oder zu Parken. Die Innenstadt lebt von der besonderen Raumqualität, die auf der grünen Wiese nicht zu finden ist. Selbstverständlich muß man mit dem Auto auch hinkommen, aber es werden mehr Kurzparkplätze geschaffen als vorher (in unseren Augen sogar zu viele), und das obwohl die Gehflächen erheblich ausgedehnt werden, und der Grüne Markt als parkplatzfreier Raum wieder erlebbar gestaltet wird.
Der Minikreisverkehr zur Inn- und Königstrasse ermöglicht es gigantische Flächen für den Aufenthalt zurückzugewinnen, ohne den fließender Verkehr einzuschränken. Auch lässt sich mit dem Öffnen des Bachlaufs die historische Entwicklung der Stadt Rosenheim plakativ aufzeigen und wichtiger, es wird damit ein würdevolles Vorfeld vor der aufwendig renovierten Nikolauskirche geschaffen.

Die teilweise unter der Gürtellinie geführte Diskussion um die Bäume vor dem Trachtenhaus Unterseher und der Gestaltung des symbolischen Bachlaufs erscheint angesichts des Potentials für die Stadtentwicklung kleinlich.

Ein verständliches und notwendiges Ringen um Details sollte das Ziel nicht aus den Augen verlieren – unsere Stadt für die Landesgartenschau 2010 positiv zu präsentieren, sie fit zu machen, damit sie auch in 50 Jahren noch lebenswert und wirtschaftlich erfolgreich ist.

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Aicherpark, Bebaungsplan ehemaliges BayWa- Gelände

Aicherpark, Bebaungsplan ehemaliges BayWa- Gelände

Stellungnahme an das Stadtplanungsamt:

Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen lehnt den B-Plan Nr. 19a
„Oberaustraße West“ rundweg und entschieden ab! Für die Gesamtstadt ist es besser, nichts zu tun als diesen B-Plan umzusetzen!

Begründung:

Der Rosenheimer Einzelhandel hat von 2000 bis 2006 einen Umsatzrückgang um über 100 Mio. € (16%) zu verzeichnen. Die Ursachen liegen außer in der Kaufkraftstagnation vor allem in der übermäßigen Ausweisung von Einzelhandelsflächen in der Region Rosenheim. Sachge-recht wäre deshalb eine koordinierte Ansiedlungspolitik zwischen den Kommunen der Region.
Das Rosenheimer Forum fragt, welche konkreten Anstrengungen in dieser Richtung von der Stadt unternommen wurden und an welchen Kommunen ein koordiniertes Vorgehen scheitert.

Doch selbst wenn ein regional abgestimmtes Handeln derzeit nicht absehbar sein sollte und die Stadt Rosenheim zu einem Alleingang beim Einzelhandel gezwungen sein sollte, wird mit dem B-Plan „Oberaustraße West“ ein falscher Weg eingeschlagen. Mit dem B-Plan wird das Ziel verfolgt, die Attraktivität des Aicherparks zu steigern. Das Rosenheimer Forum hält diese Ziel für richtig und wichtig. Attraktivitätssteigerung darf jedoch nicht zusätzliche innenstadtrelevante Einzelhandelsflächen implizieren.
Entscheidend für die Ablehnung durch das Rosenheimer Forum ist neben der neuerlichen Er-weiterung um Verkaufsflächen, dass das vorgesehene Sortiment im Gegensatz zur bisherigen Nutzung innenstadtrelevant ist und der B-Plan nur auf Kosten der Rosenheimer Innenstadt wie der Ortszentren im Umland Wirkung zeigen kann.

Nicht hinnehmbar ist, dass die Stadt Rosenheim vor diesen Wirkungen die Augen verschließt und sich anscheinend auf zwei Gutachten der CIMA stützt, von denen nur eines in einer 6-seitigen Zusammenfassung der Öffentlichkeit bekannt ist. So besteht keine Chance, die Metho-den zu prüfen, mit denen CIMA zu den fragwürdigen Empfehlungen kommt. Ohne Zugänglich-keit der Gutachten gibt es keinen Grund, der Argumentation für eine B-Plan-Änderung zuzu-stimmen.
Im Gegenteil muss die Argumentation hinterfragt werden. Dies gilt umso mehr als die Empfeh-lungen wohl darauf hinauslaufen, dass zwar ein Elektro-Fachmarkt als innenstadtschädlich ein-gestuft wird (er soll aber wohl am Bahnhof innenstadtverträglich sein), im B-Plan innenstadtre-levante Sortimente wie Drogeriewaren, Textilien, Bekleidung, Schuhe, Schnittblumen und Fahr-räder aber zugelassen werden. Bei letzterem Sortiment sind exemplarisch für alle vorgesehe-nen Sortimente die absehbaren Wirkungen für Geschäfte der Innenstadt konkret absehbar.

Nach Auffassung des Rosenheimer Forum würde der Stadtrat seiner Verantwortung nicht ge-recht, wenn er in blindem Vertrauen auf fragwürdige Gutachter-Empfehlungen das Ziel der Att-raktivitätssteigerung des Aicherparks verfolgte ohne die negativen Folgen für die Gesamtstadt, für die Innenstadt, für die dortigen Unternehmen und Beschäftigten sowie für die künftige Zu-sammenarbeit mit dem Umland zu berücksichtigen.

Ob die geplante Flächenerweiterung und Nutzungsänderung mit dem vorgesehenen Sortiment die Attraktivität des Aicherparks steigern könnte, ist sehr fraglich. Die negativen Wirkungen aber sind sicher! Deshalb ist der B-Plan nicht nur kosmetisch zu ändern sondern insgesamt abzuleh-nen!

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