Baselfahrt 2006
Das Rosenheimer Forum für Städtebau und Umweltfragen war wieder auf Architekturfahrt, und zwar diesmal auch mit Kunst.
Auf der 3-Tagestour mit dem Bus im Oktober 2006 standen verschiedene moderne Museen auf dem Programm. Auf der Hinfahrt nach Basel galt die erste Station am Freitag Nachmittag dem Frieder-Burda-Museum neben der Staatlichen Kunsthalle im Kurpark in Baden-Baden. Es ist ein neues, sehr lichtes Gebäude des New Yorker Architekten Richard Meier. Der Architekt, der u. a. mit dem Museum für angewandte Kunst in Frankfurt, dem Getty Center in Los Angeles und dem Museum für Zeitgenös-sische Kunst in Barcelona hervorgetreten ist, bezeichnet das Museum Frieder Burda als „Juwel im Park“. Die klare Struktur, Transparenz und Offenheit der Architektur konnte man im Zusammenhang mir der stattfindenden Marc–Chagall–Ausstellung beeindruckend erleben. Es war auch das selten außerhalb Russlands gezeigte Frühwek des bedeutenden Malers zu sehen.
Von Freitag Abend bis Sonntag früh waren die 32 Teilnehmer in einem sehr guten Hotel im Zentrum von Basel untergebracht. Es stand für alle genügend zeitlicher Freiraum zur Verfügung, um neben der Altstadt am Rhein dann am Samstag ausgiebig das bedeutende Museum der Beyerler-Fondation in Basel-Riehen für sich zu entdecken. Es ist ein Bau des italienischen Architekten Renzo Piano, der u. a. auch das Centre Pompidou in Paris realisiert hat. Dem berühmten Sammler und Galeristen Ernst Beyerler aus Basel war es ein Anliegen, zusammen mit dem Architekten ein ruhiges, zurückhaltendes Bauwerk zu schaffen, das „der Kunst dienen soll und nicht umgekehrt“, was ihm wahrlich geglückt ist. Es ist inzwischen das meist besuchte Museum der Schweiz. Die zu dieser Zeit gezeigte umfassende Ausstellung „Eros in der Kunst der Moderne“ war mit all ihren Facetten sehr interessant aber auch nicht immer im Detail jedermanns Sache.
Den Teilnehmern stand es frei, das Tingueley-Museum, das dem Leben und Werk des bedeutenden Schweizer Eisenplastikers Jean Tingueley gewidmet ist (ein Bau des Schweizer Architekten Mario Botta) zu besichtigen. Auf der Heimfahrt am Sonntag bestand die Möglichkeit, in einer dreistündigen Mittagspause in Bregenz die Altstadt sowie vor allem auch das interessante Kunsthaus, den Glaskubus des Schweizer Architekten Peter Zumthor auf sich wirken zu lassen. Die Fahrt mit dem interessierten Teilnehmerkreis, das Wetter und nicht zuletzt die beeindruckenden Architekturbeispiele „diesmal auch mit Kunst“ war wieder ein gelungenes Unternehmen.
Rainer Dillen