Ludwigsplatz

Die geplante Neugestaltung des Ludwigsplatzes löste teilweise sehr negative Reaktionen bei Betroffenen aus. Siehe dazu auch die anonyme Anzeige der Interessengruppe Ludwigsplatz vom 27.06.06, aber auch die Wortmeldungen in der öffentlichen Bürgerversammlung im Rathaus am gleichen Tag.
Dies ist für das Rosenheimer Forum Anlass, nochmals eine Lanze für den laufenden Planungsprozess zu brechen.
Der Ludwigsplatz ist neben dem Salzstadel der vernachlässigte Bereich in der Altstadt von Rosenheim. Nach fast zwanzigjährigen Warten liegt die Sanierung und Aufwertungen dieses wichtigen Bereichs zum Greifen nahe. Als reine Verkehrs- (Brach-) fläche ist dieser Platz zu schade, aber auch zu wichtig. Endlich kann der Ludwigsplatz die Fußgängerzone mit der „Altstadt –Ost“ verbinden und seine Rolle als Tor zur Innenstadt wieder angemessen ausspielen.
Was die Stadt und die sich hier befindlichen Geschäfte dringend benötigen ist Atmosphäre, also Platz zum Aufenthalt und Flanieren. Niemand kommt in die Stadt weil es hier so schön ist zu Fahren oder zu Parken. Die Innenstadt lebt von der besonderen Raumqualität, die auf der grünen Wiese nicht zu finden ist. Selbstverständlich muß man mit dem Auto auch hinkommen, aber es werden mehr Kurzparkplätze geschaffen als vorher (in unseren Augen sogar zu viele), und das obwohl die Gehflächen erheblich ausgedehnt werden, und der Grüne Markt als parkplatzfreier Raum wieder erlebbar gestaltet wird.
Der Minikreisverkehr zur Inn- und Königstrasse ermöglicht es gigantische Flächen für den Aufenthalt zurückzugewinnen, ohne den fließender Verkehr einzuschränken. Auch lässt sich mit dem Öffnen des Bachlaufs die historische Entwicklung der Stadt Rosenheim plakativ aufzeigen und wichtiger, es wird damit ein würdevolles Vorfeld vor der aufwendig renovierten Nikolauskirche geschaffen.
Die teilweise unter der Gürtellinie geführte Diskussion um die Bäume vor dem Trachtenhaus Unterseher und der Gestaltung des symbolischen Bachlaufs erscheint angesichts des Potentials für die Stadtentwicklung kleinlich.
Ein verständliches und notwendiges Ringen um Details sollte das Ziel nicht aus den Augen verlieren – unsere Stadt für die Landesgartenschau 2010 positiv zu präsentieren, sie fit zu machen, damit sie auch in 50 Jahren noch lebenswert und wirtschaftlich erfolgreich ist.